Anne am Startbahnhof
Gestern war es wieder soweit, die Museumsnacht in Leipzig und Halle stand an und Anne und ich haben uns mit der S-Bahn auf den Weg gemacht dieses großartige Ereignis zu erkunden. Aufgrund der Tatsache, dass wir sehr viele Sehenswürdigkeiten besucht haben, gibt es diese Woche jeden Tag ein Museum der beiden Städte in diesem Blog.
Am ersten Tag, also heute möchte ich einen Gesamteindruck schildern. Die Museumsnacht ist jedes Jahr wieder einen Besuch wert. Es gibt in den beiden Städten soo viel zu entdecken und man besucht sooo unterschiedliche Sachen, die man sonst niemals an einem Tag mitnnehmen würde, weil sie zu gegensätzlich sind. Ich habe es auf jeden Fall sehr genossen, die Welten der beiden Städte aufeinander prallen zu lassen. Denn das kleine Halle ist in keinem Fall so verschlafen, wie man denkt, und das große Leipzig oftmals gar nicht so Weltstädtisch, wie man es kennt. Morgen gibt es als erstes Museum das Genscher-Haus in Halle. Bis dahin!
1Als erste Attraktion auf unserem großen Plan der Museumsnacht fand sich das Geburtshaus von Hans-Dietrich Genscher. Es liegt nicht wirklich in Halle, sondern außerhalb in einem Vorort. Mit dem Bus dauert die Fahrt dorthin schon einige Minuten.
Das erste Problem ist das Haus selbst zu finden, hat man das geschafft, wird man vom netten Personal begrüßt und im Video Raum gab es für alle Besucher eine kleine Einführung in das Haus. Eine halbstündige Führung durch die beeindruckende Fotoausstellung Helmut R. Schulzes folgte. Sie ist betitelt mit “Der steinerne Weg zur Deutschen Einheit”. Es sind Aufnahmen zu sehen, die sonst wohl kein anderer Fotograf hätte machen dürfen. Aufnahmen, wie Genscher zum nächsten Termin fliegt, oder Kohl und von Weizsäcker sich am Rheinufer über die nächsten Schritte beraten.
Besonders schön sind natürlich die letzten Bilder der Reihe, welche die Feierlichkeiten zur Deutschen Einheit aus dem Blickwinkel der “Macher” zeigen. Eine gelungene Ausstellung, die man jedem, der nach Halle fährt empfehlen kann. Einige Fotos gibt es von mir und auf der Internetseite.
2Nächstes Ziel war der Lokschuppen direkt an der S-Bahn Haltestelle Steintorbrücke. Zugang möglich nur über Gleis 2. Hier empfingen uns einige große Ungetümer der Zeitgeschichte.
Zuerst freuten wir uns wie die Kinder auf einige der Führerstände von Dampfloks und E-Loks klettern zu dürfen. Mit fachkundiger Beraturn konnten wir Einblick in den Alltag des Lokführers erhalten. Wer hätte gedacht, dass man in einer E-Lok ein Waschbecken hinter dem Führerstand braucht?
Auch Gastronomischer Service wurde hier für alle Gäste geboten. Es hatte wieder ‘mal jemand an das gute Fettbrot mit Gürkchen gedacht! Großartig. Über eine Stunde liefen wir durch den Lokschuppen, sahen uns die kleine Modellbahn, die großartig hergerichtete Ausstellung oder auch nur alte Bahnhofsschilder an. Jeder der einmal die Möglichkeit erhält in eine solche Schatzkammer zu sehen sollte sie nutzen. Ansonsten kann er sich gern auf der Internetseite der Eisenbahnfreunde Halle-Hettstedt informieren.
Kühne Museum Halle
3Das mindestens kurioseste Ziel war das Kühne Museum in Halle. Hier gab es tote Tiere, viele tote Tiere. Die meisten von Ihnen waren oder sind schon hundert Jahre alt. Es gibt eine Sammlung von komisch gekreuzten Schweineferkeln, missgebildete Kühe oder aber auch massenhaft verschiedene Wollfasern.
Alles wurde in einen ehemaligen Stall, der jetzt allerdings sehr nah am Zentrum der Stadt liegt, gesteckt. Das ganze wurde von Studenten betreut und es waren viele Kinder da. Allerdings wohl nicht wegen der toten Tiere, sondern weil sie dort malen und basteln durften. Wir bekamen sogar einen Stempel auf unsere Eintrittskarte.
Wer rechts auf das Foto klickt, kann sich noch weitere Bilder von mir und einem Schädel ansehen. Am Besten gefielen uns aber die großen Skelette von einem Bison oder einem Wasserbüffel. Wusstet ihr, dass der Höcker des Bisons aus verlängerten Wirbelknochen besteht??? Also bis zur 4…
Deutsche National Bibliothek
4Natürlich wollten auch wir es uns nicht nehmen lassen schon zwei Tage vor der Eröffnung einen Blick in den Anbau der Deutschen Nationalbibliothek zu werfen. Leider verpassten wir just einen musikalischen Beitrag und konnten uns erst einmal nur in einem Lesesaal vergnügen.
Weiterhin stand uns das Treppenhaus offen, mit dem wir alle Flure jedes Stockwerks einmal betrachten durften…Toll…Einziges Highlight der ganzen Besichtigung war wahrscheinlich der Bastelraum. Hier konnte man Liebsbriefe in verschiedenen Sprachen verfassen.
Auch die neuen Ausstellungsräume kam man noch zu Gesicht. Jedoch erweckt ein Haufen leerer Vitrinen nicht gerade den Eindruck, als würde hier ein tolles neues, interkatives Museum entstehen. Ein Besuch scheint sich im Moment, also außer man sucht ein besonders Buch, nicht zu lohen? Da sind wir doch lieber weiter gewandert…
Bach Museum Leipzig
5Das pädagogisch am besten gestaltete Museum erwartete uns direkt neben der Thomaskirche im Bachmuseum. Wir wurden sehr nett vom Personal begrüßt und konnten uns erst einmal an zwei TouchScreens so richtig austoben, puzzeln, Dokumente lesen, Bilder zoomen….
Als nächstes erwartete uns ein Raum mit riesigen Orgelpfeifen, an denen man Werke von Bach hören konnte. Danach der beste Raum überhaupt. Man konnte Werke von Bach hören und rund um den Raum waren Bilder der Instrumente angebracht, die je nach dem, ob sie zu hören waren, beleuchtet wurden. Man konnte per Knopfdruck einzelne Instrumente verstärken….TOLL!!!
Großartig gefiel uns auch die kleine Lounge, in der man sich Werke von Bach sortiert nach Instrument oder Werkeverzeichnis einfach einmal anhören konnte. Dieses Museum ist auf jeden Fall noch einen Besuch wert und ein Spielplatz für groß und klein.