Ja, bei dieser Band hört sich alles gleich an. Bei keinem Titel weiß man, ob er schon gelaufen ist oder nicht. 2 Stunden Future Islands sind für mich wie zwei Stunden ein Sinfonie Konzert mit einem irren Dirigenten anschauen. Alles klingt irgendwie ähnlich, ist aber fein säuberlich aufeinander abgestimmt. Es sieht nach Arbeit aus, nach viel Arbeit. Kaum jemand glaubt, dass diese Klänge irgendwie aus dem nichts entstehen. Der Bass im Hintergrund ist nicht einfach da. Bei dieser Band ist er ein Leitinstrument. Er bestimmt den Weg der Melodie und macht Vorgaben für das Keyboard. Ein Schlagzeug ist unnötig, aber trotzdem vorhanden, um dem ganzen einen noch satteren Sound zu geben.
Natürlich geht hier gar nichts ohne den Gesang. Ohne Grawlen kommt kaum ein Song aus. Samual Herring springt vollkommen irre auf der Bühne umher. Er ist eben genau dieser Dirigent den es braucht, damit die Leute dabei bleiben. Ansonsten wäre die Hälfte des Publikums schon längst in fernen Welten und würde abdriften ins nirgendwo. Er schafft es mit seinen überschwänglichen Gesten, den irren Gesichtszügen und völlig unpassenden Tanzeinlagen jeden dabei zu halten. Dabei grenzenlos scheint seine Energie zu sein. Dieser Mann hat das Zeug zu einem Rockstar. Allerdings hat man auch das Gefühl, wäre er kein Rockstar, hätten ihn seine Verwandten hoffentlich einliefern lassen. Ein verrückter Abend und eine großartige Show war es auf jeden Fall.